„Für jede/n nur ein Kreuz“ – Schülerinnen und Schüler der Q1 setzen sich mit Tod und Auferstehung gestalterisch auseinander
„Nimmst du auch Blau als Grundfarbe?“ „Wo hast du das Glitzerpuder gefunden?“ „Soll ich wohl die weiße Feder nehmen?“
Im Kurs Ev. Religionslehre von Frau Röckemann war an diesem Donnerstag alles anders als sonst. Die Schülerinnen und Schüler hatten alte Zeitungen auf den Tischen ausgebreitet und ein kleines Holzkreuz vor sich liegen. Zum gegenüberliegenden Raum entwickelte sich ein reger Pendelverkehr, weil dort Bastelmaterial aller Art in Kästen und Wäschekörben auf Sideboard und Stühlen stand. Dank der Kooperation mit der evangelischen Jugend Unna (Unser Dank geht an Philipp Kleffner!) gab es Auswahl ohne Ende: Farben, Papier, Moosgummi, Goldfolie, Glitzerpuder, Sticker, Wackelaugen, Draht, Federn, Perlen, Steine, Korken …
Neben der gestalterischen Aufgabe galt es, sich auf die Unterrichtsinhalte zu beziehen, und dies schriftlich festzuhalten: Welche der unterrichtlich diskutierten Deutungen des Todes Jesu spiegelt die eigene Darstellung? Wenn ich den Tod Jesu als Opfer verstehe, stelle ich ihn dann im Sinne von „victim“, „offering“ oder „sacrifice“ dar? Reflektiert mein Kreuz die christliche Vorstellung der zwei Naturen Jesu oder die muslimische Vorstellung des Propheten? Ist die Rede von der Auferstehung Jesu ein Gedanke, der meinen eigenen Glauben trägt? Folge ich da eher Paulus oder Dorothee Sölle, Karl Barth oder Willi Marxsen? Und wie kann ich das künstlerisch ausdrücken?
Die ausgestellten Kreuze samt Erklärtexten laden dazu ein, sich den eigenen Fragen zu diesem zentralen christlichen Glaubensinhalt zu stellen.
Bis 30.Juni ist die kleine Ausstellung noch im „mittelpunkt“ zu sehen.